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Rückblick Gesamtübung am 31.03.2023

Freitag, 07. April 2023 von D.Ehmer, Feuerwehr Abstatt

Am 31.03.2023 stand unsere erste Gesamtübung in diesem Jahr an.

Es haben sich viele Kameraden und Kameradinnen zur Übung eingefunden. Nach Einteilung der Mannschaft auf die Fahrzeuge erhielten wir erste Informationen, was uns erwartet. Die Gesamtübungen werden immer von 2 Führungskräften geplant. Der Rest der Mannschaft weiß im Vorfeld nichts über das geplante Übungszenario. Dadurch hat die Mannschaft den größtmöglichen Übungseffekt, da sich niemand im Vorfeld Gedanken zum Ablauf machen kann.

Als Alarmstichwort wurde uns ein Verkehrsunfall PKW mit zwei eingeklemmten Personen im Bereich des Häckselplatz in Abstatt gemeldet.

Der Einsatzleiter begab sich zur Lageerkundung mit dem Einsatzleitwagen (ELW) an die Einsatzstelle. Über Funk erhielt er bereits bei der Anfahrt die Information, dass es erneut Anrufe gegeben hat und mehrere Personen eingeklemmt sind. Vor Ort bot sich dem Einsatzleiter folgendes Bild:

Ein Traktor samt Anhänger ist aus einem Feldweg gefahren und hat dabei einen herannahenden PKW übersehen. Der PKW fuhr dadurch unter den Anhänger. Somit waren 3 Personen im PKW eingeklemmt. Der Traktorfahrer stand unter Schock und irrte planlos in der Einsatzstelle umher. Unter dem Anhänger war des Weiteren ein Radfahrer zwischen Anhänger und PKW eingeklemmt, dieser wartete auf der Straße bis der Traktor den Feldweg verlassen hatte und wurde dabei vom PKW erfasst.

Somit stellten sich der Feuerwehr im Wesentlichen zwei Hauptaufgaben:

- Befreien der eingeklemmten Personen aus dem PKW

- Befreien der eingeklemmten Person unter dem Anhänger

Eine zusätzliche Herausforderung stellte bei dieser Übung der vorhandene Platz dar. Die Straße war durch den Unfall nicht passierbar. Bei den Straßen handelte es sich um einspurige geteerte Feldwege. Daher konnten die Einsatzfahrzeuge nicht aneinander vorbei fahren. Der Einsatzleiter musste daher gründlich überlegen, wie er die Einsatzstelle aufteilt um hier keine Behinderung für die Einsatzkräfte zu erzeugen.

Daher ließ der Einsatzleiter bei der Anfahrt das Hilfeleistungslöschfahrzeug (HLF) und den Gerätewagen (GW-T) auf Höhe des Kreisverkehr der Firma Münzing in Bereitstellung warten. Nach durchgeführter Lageerkundung entschied sich der Einsatzleiter dafür das HLF über die Münzingstraße anfahren zu lassen und den Gerätewagen über den Häckselplatz/ L1102. Somit stand je ein Fahrzeug vor und hinter der Unfallstelle und jedes Fahrzeug konnte ungestört arbeiten. Der Bereich des Häckselplatz wurde als Aufstellfläche für den ebenfalls anrückenden Rettungsdienst verwendet.

Somit begann die Besatzung des HLF mit dem Sicherstellen des Brandschutz durch die Vornahme eines Feuerlöschers und eines Strahlrohrs, welches über den Wassertank des HLF gespeist wurde. Hiermit

sollte ein evtl. auftretender Brand an einem der beteiligten Fahrzeuge schnell gelöscht werden. Zeitgleich wurde sich um die Person unter dem Anhänger gekümmert.

Der Gerätewagen begann von der anderen Seite mit der Rettung der Personen im PKW unter Einsatz des Rollwagen TH. Zusätzlich wurde mit dem Rollwagen Beleuchtung die Einsatzstelle ausgeleuchtet. Bevor die Arbeiten beginnen konnten, stand das Absichern der Fahrzeuge im Vordergrund, hierdurch soll ein Bewegen und Verschlimmern der Lage verhindert werden. Anschließend wurden Erstzugänge zu den verletzten Personen geschaffen, dass diese durch die Feuerwehr bis zum Eintreffen des Rettungsdienst betreut werden konnten.

Nach Eintreffen des Rettungsdienst übernahm dieser die Versorgung/ Überwachung und Betreuung der Personen. Nun wurde in enger Abstimmung mit dem Rettungsdienstpersonal die Rettung durch die Feuerwehr eingeleitet. Hierzu mussten zunächst die Türen am PKW entfernt werden.

Die Arbeiten mussten jedoch teilweise pausiert werden, da eine Gefährdung der eingeklemmten Person unter dem Anhänger nicht ausgeschlossen werden konnte. Um diese Person zu befreien wurde unter anderem das Handbremsseil durchgeschnitten und die am Boden des Anhängers verlaufende Antriebswelle musste ebenfalls mit dem hydraulischen Rettungsgerät und einer Säbelsäge im Bereich der Person entfernt werden. Nun konnte die Person befreit und dem Rettungsdienst übergeben werden. Somit konnte nun ohne Einschränkungen die Personen des PKW befreit werden. Hier haben nun die Fahrzeugbesatzungen des HLF und GW-T gemeinsam gearbeitet.

Und nun mussten die beteiligten Feuerwehrleute beweisen, dass sie eine gute Fantasie haben, denn das Übungszenario sah nun vor, dass sich das benachbarte und komplett ausgetrocknete Schilf entzündet hat (auch wenn in Realität alle triefend nass waren, denn der Starkregen begleitete uns die ganze Übung). Aber als guter Feuerwehrmann nimmt man diesen Umstand mit einem Schmunzeln war und beginnt mit der Brandbekämpfung. Hierzu fuhr unser Tanklöschfahrzeug (TLF) ebenfalls über die Münzingstraße an und bezog hinter dem HLF Stellung. Nun wurde vom HLF eine Wasserleitung zum Löschen des Flächenbrand aufgebaut. Da es in diesem Bereich keine Hydranten zur Wasserversorgung gibt, wurde die Wasserentnahme über den Tank des HLF durchgeführt und dieses wurde wiederum vom TLF mit Wasser versorgt. Das TLF konnte anschließend in einem Hydrant in der

Münzingstraße seine Wasservorräte wieder auffüllen und danach wiederum das HLF erneut mit Wasser versorgen. Hier wurde darauf geachtet, dass immer genügend Wasser im HLF vorrätig ist, um weiterhin den Brandschutz für die Unfallstelle sicherzustellen. In Realität wären weitere Tanklöschfahrzeuge von unseren Nachbarwehren für den Pendelverkehr alarmiert worden.

Mit Abnahme des kompletten Fahrzeugdachs konnte nun auch die letzte Person aus dem PKW befreit und an den Rettungsdienst übergeben werden.

Somit konnten wir zusammen mit dem Deutschen Roten Kreuz die Übung erfolgreich abschließen.

Nun mussten wir aber noch alle Fahrzeuge und Gerätschaften reinigen und wieder einsatzbereit auf den Fahrzeugen verlasten. Eine Aufgabe die sich dank des Starkregens und des vielen Matsch als sehr umfangreich herausstellte. Aber wir ließen uns nicht entmutigen und konnten gemeinsam auch diese Aufgabe meistern. Anschließend wurde noch die Übung besprochen und gemeinsam mit dem DRK der Abend in gemütlicher Runde bei einer Wurst vom Grill ausklingen lassen.

Danke an Frank für die Unterstützung und Ideen bei der Planung und Organisation der Übung, sowie an die Gemeindeverwaltung und den Bauhof zur Bereitstellung der Gerätschaften, ohne die wir die Übung nicht hätten vorbereiten können!

Danke auch an Herrn Thiele, der uns spontan beim Aufräumen des PKW mit seinem LKW incl. Ladekran geholfen hat!

Es war auch schön, dass sich so viele Mitglieder des DRK Zeit für die Übung genommen haben, dadurch wurde der Übungsablauf nochmals realistischer und es war für beide Seiten eine super Chance die Zusammenarbeit zu vertiefen und zu üben! Das DRK war mit 10 Personen und 5 Fahrzeugen anwesend (Ortsverein Abstatt, Ilsfeld und Heinriet-Gruppenbach).

Und zu guter Letzt ein Danke an alle Angehörigen der Feuerwehr Abstatt, die sich die Zeit für die Übung genommen haben und an alle Personen, die als Opfer an der Übung teilgenommen haben!

Mit kameradschaftlichen Grüßen,

Kommandant

Daniel Ehmer

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