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Rückblick Gesamtübung am 29.07.2022

Sonntag, 07. August 2022 von Daniel Ehmer, Feuerwehr Abstatt

Am 29.07.2022 stand unsere zweite Gesamtübung in diesem Jahr an.

Trotz Urlaubszeit haben sich viele Kameraden und Kameradinnen zur Übung eingefunden. Nach Einteilung der Mannschaft auf die Fahrzeuge erhielten wir erste Informationen zu unserer Übung. Die Gesamtübungen werden immer von 2 Führungskräften geplant. Der Rest der Mannschaft weiß im Vorfeld nichts über das geplante Übungszenario. Dadurch hat die Mannschaft den größt möglichen Übungseffekt, da sich niemand im Vorfeld Gedanken zum Ablauf machen kann.

Als Alarmstichwort wurde uns dieses Mal eine Verpuffung bzw. ein Brand in der (für das Übungszenario) noch aktiven Mühle im Mühlhof gemeldet. Es sollten sich noch viele Mitarbeiter in der verrauchten Mühle befinden.

Der Einsatzleiter begab sich somit mit dem Einsatzleitwagen (ELW) zur Einsatzstelle. Da das Firmengelände der alten Mühle sehr weitläufig ist und von zwei Seiten zugänglich, wurde noch während der Anfahrt über Funk, die Info an alle nachrückenden Fahrzeuge gegeben, dass diese an der Kreuzung vor Beginn des Mühlhof auf weitere Infos warten sollen. Dadurch hat der Einsatzleiter genügend Zeit die Lage zu erkunden und die Fahrzeuge optimal auf zu stellen. Im Bedarfsfall hätten diese dann auch noch über die Sportplatzstraße anfahren können.

Der Einsatzleiter wurde vom aufgelösten und sehr ungeduldigen Müller in Empfang genommen. Auch dies stellte schon die erste Belastung für die Einsatzkräfte dar, so wird es einem nicht gerade leicht gemacht sich einen Plan zurecht zu legen, wenn man massiv bedrängt und mit gut gemeinten Ratschlägen überschüttet wird. Nachdem wir alle Infos vom Müller erhalten haben, wurde dieser abseits der Einsatzstelle betreut.

Es stellte sich nun die folgende Lage: In der Mühle kam es zu einer Verpuffung des Mehls und einem anschließenden Brand. Es befinden sich noch ca. 4 Mitarbeiter im verrauchten Bereich und zwei Personen haben sich an einem Fenster im 1. OG bemerkbar gemacht, jedoch befanden sich diese Personen in einem rauchfreien Raum.

Nach all den gesammelten Informationen konnten die Fahrzeuge anfahren und Ihre Aufgaben übernehmen. Hierbei war die Fahrzeugaufstellung in dem engen Bereich eine große Herausforderung, die vom Einsatzleiter aber sehr gut gelöst wurde. Es war danach immer noch Platz für weitere nachrückende Einsatzkräfte und eine Aufstellmöglichkeit einer Drehleiter war ebenfalls noch vorhanden.

Das DRK fuhr mit dem Großteil der Fahrzeuge auf die andere Seite des Betriebsgeländes in die Sportplatzstraße, dadurch wurde auch hier der Platz effektiv genutzt. Die Besatzung des Hilfeleistungslöschfahrzeuges (HLF) übernahm unter Atemschutz die Menschenrettung incl. Brandbekämpfung aus dem verrauchten Bereich. Hierzu waren stellenweise drei Trupps gleichzeitig unter Atemschutz im Einsatz.

Parallel dazu übernahm die Besatzung des Tanklöschfahrzeug (TLF) die Rettung der zwei Personen im 1. OG über die Steckleiter und stellte die Wasserversorgung des HLF sicher. Auch hier ließen sich die Planer der Übung noch eine kleine Herausforderung einfallen. Durch Bauarbeiten war das Hydrantennetz in dem Bereich gestört. Um nun die Löschwasserversorgung sicherzustellen wurde der Gerätewagen (GW-T) in den Bereich des Rathaus geschickt, um dort die Wasserversorgung über eine Schlauchleitung vom Hydranten zum HLF auf zu bauen. Für den Zeitraum der Arbeiten stand das Wasser aus dem TLF-Tank als Puffer zur Verfügung.

Nachdem die Personen aus dem 1. OG über die Leiter gerettet wurden, begaben sich auch diese Kameraden unter Atemschutz zur Personensuche in den verrauchten Bereich. Auch dieser Teil wurde von den Übungsplanern sehr realistisch gestaltet, neben dem Rauch wurden auch typische Betriebsgeräusche einer Mühle eingespielt.

Besonders schön war es, dass das DRK mit 9 Personen und 5 Fahrzeugen an der Übung teilgenommen hat. Es waren Mitglieder des DRK Ortsverband Ilsfeld, Untergruppenbach und Abstatt vertreten. Dies ermöglichte uns die geretteten Personen wie im realen Einsatz, direkt an den Rettungsdienst zu übergeben. Es ist für uns sehr beruhigend, wenn man die Mitglieder der DRK-Ortsverbände und deren Arbeitsweise durch solche gemeinsamen Übungen kennen lernt und Routine in die Abläufe bringt. Eine wichtige Grundlage für die gute Abarbeitung und eine gute Zusammenarbeit bei realen Einsatzsituationen.

Gegen Ende des Einsatzes wurde noch ein Atemschutznotfall im verrauchten Bereich nachgestellt. Für einen solchen Fall steht immer ein komplett mit Atemschutz ausgerüsteter Trupp (Sicherheitstrupp) an der Einsatzstelle bereit. Dieser machte sich dann umgehend auf die Suche des verletzten Kameraden und brachte diesen direkt ins Freie zur weiteren Versorgung durch den Rettungsdienst.

Nach erfolgreicher Abarbeitung der Übung gab es noch eine Nachbesprechung vor Ort.

Als auch alle Fahrzeuge wieder einsatzbereit waren gingen wir alle zusammen in den gemütlichen Teil über und ließen den Abend mit einer Grillwurst gemeinsam ausklingen

An dieser Stelle nochmals ein großes Dankeschön an Peter Keck und Philipp Kübler für die Übungsplanung!

Ein Danke auch noch an die vielen Kameraden, die trotz Urlaubszeit, zur Übung gekommen sind, an die Mitglieder des DRK und an alle Opfer und sonstigen Teilnehmer an der Übung, durch euch alle wurde es eine sehr realistische und lehrreiche Übung!

Mit kameradschaftlichen Grüßen,
Kommandant
Daniel Ehmer

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